23.06.2022, 12:18
(23.06.2022, 08:56)Gribsy schrieb: Es ist mir ein Anliegen euch die Situation, die ich heute Morgen auf der Fahrt zur Arbeit in einem Zug der Nordwestbahn erlebt habe, mitzuteilen, weil ich stolz auf mich bin.
Es geht um Maskenpflicht in Zügen, Gewaltfreie Komunikation, Empathie und einigen Dingen aus der Verhaltenstherapie.
Ein Ausländer aus den persischen Gebieten(er sprach kein Deutsch und war auf dem Weg zum Flughafen) trug seine OP-Maske nicht korrekt. Er saß mit zwei Frauen ebenfalls Ausländerinnen in so einer vierer Sitzgruppe. Eine Reihe weiter saß ein Mann mit Migrationshintergrund. Der hatte sich wohl darüber aufgeregt, dass der Ausländer seine Maske nicht korrekt trug. Sie hing am Kinn, Mund und Nase waren also frei.
Nach einer kurzen Diskussion, die ich nicht genau mitbekommen hatte antwortete der Ausländer schroff: "Its not your Business."
Der Mann mit Migrationshintergrund stand offensichtlich erregt auf und ging in den vorderen Teil des Wagons. Kam aber nach wenigen Augenblicken mit der Bemerkung zurück: "You are lucky."
Diese Situation beschäftigte mich. Zum einen sind es solche Situationen, wo sich Menschen mit Migrationshintergrund / Ausländer in meinen Augen falsch verhalten, die mich zum Nazi werden lassen könnten. Zum anderen überlegte ich, wie ich die in mir aufkommende Wut bremsen könnte, weil sie Auswirkungen auf meine Laune hätte. Und ich wollte helfen.
Eigentlich soll ich, wenn ich eine der folgenden Fragen mit Nein beantworten kann, nichts unternehmen.
1. Kann ich das?
2. Habe ich Zeit?
3. Will ich das?
2 War ein wenig knapp, da die Fhrt nur 15 Minuten dauert und wir schon 7 Minuten unterwegs waren.
Dann habe ich einige Minuten überlegt und den Mann mit der Oben Ohne Maske auf deutsch freundlich angesprochen. Er sagte mir, dass er kein Deutsch spreche also versuchte ich mein Glück auf Englisch.
Ich erklärte ihm, dass dem anderen Mann seine Gesundheit am Herzen läge und er den Ausländer darum gebeten hätte, die Maske zu tragen. In diesem Moment glaubte ich, dass alle Augen in der direkten Umgebung auf mich gerichtet waren.
Darauf erklärte mir der Ausländer, dass er Astmathiker sei. Der andere Mann bekam das mit und fragte dann auf englisch, warum er ihm das nicht gesagt hätte und so schroff zu ihm war.
Es wurden noch einige Worte gewechselt, aber dann wandte sich der Ausländer noch ein Mal zu mir und erklärte mir die Situation. UNd da verhielt ich mich empatisch und hörte ihm zu. Bestätigte, dass ich seine Problematik verstanden hätte und der andere Kerl auch.
Der fragte mich dann noch, ob ich deutscher sei, was ich bejahte. Daraufhin erwiderte er: "Du bist Deutscher sprichst kein türkisch, aber gutes Englisch."
Diese Aussage verwirrt mich jetzt noch, ist aber nicht so wichtig.
Der Mann mit Migrationshintergrund stieg dann in Bilk aus und verabschiedete sich von mir und dem Ausländer. Der fuhr mit mir und seiner Familie bis zum HBF. Da gehörte noch ein Bengel zu, der auf einem anderen Sitz saß. Wir verabschiedeten uns. Er wünschte mir einen schönen Tag und ich ihm eine gute Reise.
Ich hoffe ich habe die Situation plastisch aber auch kurz genug beschrieben.
Warum erzähle ich euch das? Meine Therapeutin sagt, ich soll Lob auch mal einfordern
Das mache ich hiermit. Also lobt mich gefälligst Ihr Schergen
Das war fein. Ein Fleißsternchen im Konfliktbuch ist eingetragen.
Ironie an
Jetzt hol doch bitte Selinski ab und fahr mit dem nach Moskau zu Putin und verhandle da noch einen Friedensvertrag. Ironie aus