[Boekelberg73]

Dann müsstest du meine Haltung eigentlich teilen.
Nach dem stabilen Verteidigen fehlt die Idee wie man gefährlich werden möchte.
Bzw ich kann sie nicht erkennen.

Bedingt teile ich sie ja auch. Aber...
Durch den Zuwachs an Athletik der Defensivkräfte in einer Mannschaft ist diese Art von Fußball nur noch mit einer Passgenauigkeit zu bewerkstelligen, wie wir sie seinerzeit unter Favre hatten. Und das auch nur, wenn der Gegner "mitspielt" und sich nicht hinten verbarrikadiert.
Ist aus meiner Sicht ein wichtiger Grund, warum viele Trainer von dieser Art des Fußballs abgerückt sind.

Du kannst das ganze aber auch in dem "langsamem" Tempo machen, wie Farke es zur Zeit spielen lässt. Du darfst nur nicht den Ball verlieren. Solange wir den ball haben und der Gegner hinterherläuft, geht das auf seine Kondition.
Gerade am Anfang eines Spiels brauchst du aber eine Gedankenschnelle um den richtigen Passweg zu erkennen, der dir die höchste Garantie gibt, dass der Ball in den eigenen Reihen bleibt.
Aber auch in der 70. Minute, wenn der Gegner frische Leute bringt, die die Passwege wieder zulaufen können.

Spielt eine Mannschaft den Ball hinten 20 Mal quer, so verschiebt der Gegner mindesten 20 Mal, was mindestens 200 Meter sind. In 10 Minuten kommst Du dann schnell auf 2 km. Wenn Du dann noch hier und da vor und zurück agieren kannst, läuft sich der Gegner müde.
Das war dann das Spiel was wir unter Favre 13/14 und 14/15 gesehen haben.
Geduldsspiel oder wie Ingo zu sagen pflegte Augenkrebsverdächtig.

Du brauchst Tempo im richtigen Moment. Diesen zu erkennen und zu kreieren, kann aber auf vielfältige Art geschehen.

Spiel einen Ball lang, Thuram läuft seinem Gegenspieler weg und schon hast du Gefahr.

Spiel 50 Mal hin und her, erkenne, dass ein Spieler beim 50. Mal nicht den Weg mitgeht, spiele dann in die Tiefe und Du hast genau so eine gefährliche Szene.

Viele Wege füren zum Tor. Du bist ein Verfechter des Tempos. Ich bin ein Verfechter von Ballbesitz ab 75%+

Bin ich ja bei dir, allerdings musst du dann halt auch irgendwann zum Abschluss kommen und da kommen wir einfach zu selten hin