06.07.2020, 21:13
(06.07.2020, 14:41)Emma778 schrieb: Also bringt uns die Aussage, dass wir ein EK von 100 Mio haben doch irgendwie gar nix. Oder ich habe es noch nicht verstanden.
Wie ist das im Vergleich zum Privatmann?
Wie wäre das dann zu bewerten?
So wie wenn ich die in Bar habe? Nein
Wenn ich sie auf dem Konto habe? Nein
Wenn ich ein Grundstück mit diesem Wert habe? Ja
Welche Rolle spielen Verbindlichkeiten bei der Aussage des EK? Keine
Stell dir vor du kaufst eine Wohnung für 100k.
20k hast du, 80k nimmst du auf, davon kaufst du die. Dann hast du im ersten Moment eine Eigenkapitalquote von 0,2.
Jetzt zahlst du im ersten Jahr 4k an Zinsen und 4k an Tilgung, damit steigt deine Quote auf 24%.
Eine EQ von mehr als 100% kann es somit logischerweise nicht geben, eine Fremdkapitalquote hingegen schon. Bei Staaten ist das eine klassische Überschuldung. Italien hat Schulden von 130% seiner Wirtschaftskraft = Bilanzsumme. Die könnten also heute alle staatlichen Ausgaben stoppen und würden ein ganzes Jahr lang nur Schulden tilgen und die wären in einem Jahr immer noch im Minus. Ähnlich ist es bei Schalke.
Die typische EQ im Fussball liegt bei maximal 10%, das wäre in der Wirtschaft schon ein Indiz für ein relativ unseriöses Unternehmen. Wobei es hierfür natürliche Gründe geben kann.
Flatex hat zB aktuell eine EQ von 15% was bei denen sicher ok ist. Die hatten aber vor 3 Jahren noch 4%. Warum? Weil die sehr schnell gewachsen sind. Die haben in 6 Jahren den Umsatz ver10facht. Und es ist klar, dass es eben dauert das 10fache Kapital aufzubauen, wenn man plötzlich den 10fachen Umsatz hat.