07.04.2021, 08:18
Natürlich sind es "Liebhabereien", aber wenn der Fan jetzt für seine 1.000€ auf dem Markt gerade 880€ bekommt, mit der Chance eventuell im Sommer 23 gar nichts zu bekommen, denkst du dann nicht auch er überlegt es sich ob er nochmal die 1.000€ anlegt?
Das ist ja ein Schneeballsystem.
Diesen Sommer endet eine Anleihe in Höhe von rund 16Mio und 2023 eine weitere in Höhe von fast 35Mio. Die diesjährige soll gegenfinanziert werden durch eine Neue, verstanden.
Ausgabewert war 1.000€, heisst man musste 16.000€ Menschen finden, die eine solche Anleihe annehmen. 2016 war das vielleicht noch eine tolle Idee - neben der Fanteilhabe. Man kommt nach einem Jahr Abstinenz wieder in den Europapokal, stand 2015 noch im 1/8F gegen Real in der CL, hatte Spieler im Kader wie Matip, Höwedes, Goretzka, Sane, Meyer und Draxler. Da ist eine 5%ige Rendite p.a. (über 7 Jahre; über 5: 4,25%), auch für viele Kleinanleger relativ attraktiv, wenn man aus 1.000€ mal eben 1.350€ (Zinseszins gibt es hier nicht; 5 Jahre: 1.212,50€) machen kann.
Aber kommen wir in die Gegenwart: Der Klub ist hochverschuldet, das Rating kurz vor Ramsch, sportlich ist man abgestiegen, ein Aufstieg ist aufgrund der finanziellen, aber auch sportlichen Unsicherheiten (viele Verträge enden durch den Abstieg) alles andere als sicher. Selbst die Lizenz in Liga 2 kann unter diesen Umständen in Gefahr sein.
Jetzt finde mal 16.000 Kleinanleger, welche die erste Anleihe (2016/21) "übernehmen" und fang schon mal an zu suchen, dass du in 24 Monaten rund 35.000 weitere findest. Und damit ist das "Problem" ja immer noch nicht behoben - du schiebst damit ja wieder nur eine zukünftige Belastung von knapp 50Mio vor dir her.
Und dann müssten wir ja noch über die Zinsen reden. Die werden ja jedes Jahr ausbezahlt (daher kein Zinseszins). Aktuell etwa 2,5Mio im Jahr. Der Zinssatz muss natürlich mit der Ausfallwahrscheinlichkeit steigen (deswegen lag er ja bereits 2016 beim 15fachen einer Staatsanleihe der BRD). Die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Anleihe eines finanziell angeschlagenen Zweitligisten ist nochmal ungleich höher als die eines regelmäßigen Europapokal-Achtelfinalisten. Und selbst 2,5Mio sind in der 2.Liga ein dickes Brett.
Schalke wird sich keinen Umsatz des HSV (um die 100Mio) leisten können, daher muss man eher nach Düsseldorf oder Hannover schauen, die einen Umsatz von 70 bis 80Mio haben. Da fallen die 2,5Mio schon gut ins Gewicht. Und selbst die beiden sind ja positive Ausnahmen. Bochum, Fürth oder Nürnberg liegen irgendwo unter 50Mio. Sollte es nicht direkt wieder hoch gehen, wird das wohl eher die Wahrheit in Gelsenkirchen sein.
Das ist ja ein Schneeballsystem.
Diesen Sommer endet eine Anleihe in Höhe von rund 16Mio und 2023 eine weitere in Höhe von fast 35Mio. Die diesjährige soll gegenfinanziert werden durch eine Neue, verstanden.
Ausgabewert war 1.000€, heisst man musste 16.000€ Menschen finden, die eine solche Anleihe annehmen. 2016 war das vielleicht noch eine tolle Idee - neben der Fanteilhabe. Man kommt nach einem Jahr Abstinenz wieder in den Europapokal, stand 2015 noch im 1/8F gegen Real in der CL, hatte Spieler im Kader wie Matip, Höwedes, Goretzka, Sane, Meyer und Draxler. Da ist eine 5%ige Rendite p.a. (über 7 Jahre; über 5: 4,25%), auch für viele Kleinanleger relativ attraktiv, wenn man aus 1.000€ mal eben 1.350€ (Zinseszins gibt es hier nicht; 5 Jahre: 1.212,50€) machen kann.
Aber kommen wir in die Gegenwart: Der Klub ist hochverschuldet, das Rating kurz vor Ramsch, sportlich ist man abgestiegen, ein Aufstieg ist aufgrund der finanziellen, aber auch sportlichen Unsicherheiten (viele Verträge enden durch den Abstieg) alles andere als sicher. Selbst die Lizenz in Liga 2 kann unter diesen Umständen in Gefahr sein.
Jetzt finde mal 16.000 Kleinanleger, welche die erste Anleihe (2016/21) "übernehmen" und fang schon mal an zu suchen, dass du in 24 Monaten rund 35.000 weitere findest. Und damit ist das "Problem" ja immer noch nicht behoben - du schiebst damit ja wieder nur eine zukünftige Belastung von knapp 50Mio vor dir her.
Und dann müssten wir ja noch über die Zinsen reden. Die werden ja jedes Jahr ausbezahlt (daher kein Zinseszins). Aktuell etwa 2,5Mio im Jahr. Der Zinssatz muss natürlich mit der Ausfallwahrscheinlichkeit steigen (deswegen lag er ja bereits 2016 beim 15fachen einer Staatsanleihe der BRD). Die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Anleihe eines finanziell angeschlagenen Zweitligisten ist nochmal ungleich höher als die eines regelmäßigen Europapokal-Achtelfinalisten. Und selbst 2,5Mio sind in der 2.Liga ein dickes Brett.
Schalke wird sich keinen Umsatz des HSV (um die 100Mio) leisten können, daher muss man eher nach Düsseldorf oder Hannover schauen, die einen Umsatz von 70 bis 80Mio haben. Da fallen die 2,5Mio schon gut ins Gewicht. Und selbst die beiden sind ja positive Ausnahmen. Bochum, Fürth oder Nürnberg liegen irgendwo unter 50Mio. Sollte es nicht direkt wieder hoch gehen, wird das wohl eher die Wahrheit in Gelsenkirchen sein.